Dieser auf den ersten Blick etwas irreführende Name bezeichnet schlicht und einfach die Liste derjenigen Kandidaten, die keine Chance haben, in ihrem Wahlbezirk direkt – also mehrheitlich – in den Rat gewählt zu werden und darum „ersatzweise“ auf einer Reserveliste stehen. Für kleine Parteien wie die Grünen ist die Reserveliste besonders wichtig, da die großen Parteien wie SPD oder CDU ihre Kandidaten eher direkt „durchbringen“ können.
Der Stadtrat hat insgesamt 32 Mitglieder. Davon werden 16 als Direktwahlkandidaten in den Rat gewählt, die restlichen 16 kommen über die Reserveliste ihrer Partei in den Rat. Daher wird die Reserveliste oft auch „Ratsliste“ genannt. Die tatsächlich für eine Partei erreichbare Anzahl der Ratsmitglieder richtet sich natürlich nach der Anzahl der für sie abgegebenen Stimmen.
Die Reihenfolge auf der Reserveliste kennzeichnet die Gewichtung der Kandidaten. Wer als Spitzenkandidat in der Rangfolge ganz oben steht, hat die beste Chance, in den Rat zu kommen. Bei den Grünen kamen bei der Kommunalwahl 1994 z.B. die Kandidaten auf Platz 1 bis 4 der Reserveliste in den Rat, als wir mit über 12% der Stimmen und mit vier Ratsmitgliedern in den Rat einziehen konnten. Bei den Kommunalwahlen 1999, 2004 und 2009 gelang dies den Kandidaten auf Platz 1 und 2. Bei der letzten Kommunalwahl 2014 kamen 3 grüne Kandidaten in den Rat.